Ambitionierte Klimaziele sind nur mit erneuerbaren Energien in allen Sektoren erreichbar. In einigen Anwendungsfeldern, wie dem Transportsektor oder der Industrie, bieten Power-to-X oder auch synthetische Energieträger Vorteile gegenüber strombasierten Lösungen. Einen Blick auf die „Chancen und Risiken von Power-to-X in verschiedenen Sektoren“ wirft der Weltenergierat – Deutschland am 6. Februar 2019 von 10 – 12 Uhr auf dem Energy Transition Forum.
Die Energiewende in Deutschland wird langfristig erhebliche Importe synthetischer Kraftstoffe aus dem Ausland erfordern, die aus erneuerbaren Energien erzeugt werden - sogenannten Power-to-X Produkten (PtX). Diese lassen sich in vielen Regionen der Welt aufgrund der besseren Standortbedingungen für erneuerbare Energien deutlich günstiger produzieren, als hierzulande und anschließend exportieren. Um internationale Zusammenarbeit anzustoßen, muss die Erwartungshaltung an die Rolle von PtX im Ausland kommuniziert werden.
Die Entwicklung eines globalen Marktes für Power-to-X aus Deutschland heraus ist eine industriepolitische Chance und klimapolitisch ein Schlüsselfaktor für ein CO2-freies Energiesystem. Der Bedarf an synthetischen Kraftstoffen kann langfristig sehr groß werden. Die hierfür benötigten Kapazitäten für Wasserstoffelektrolyseanlagen etwa können bis zu 3.000 bzw. 6.000 GW weltweit betragen. Bisher sind Elektrolyseanlagen mit einer Kapazität von lediglich rund 20 GW installiert.
Vielversprechende Partnerländer hat der Weltenergierat in der gerade veröffentlichten Studie „International Aspects of a Power-to-X Roadmap“ (zur Studie) auf allen Kontinenten identifiziert. Vorreiter wie Norwegen haben die technologische Umsetzung frühzeitig vollzogen und bereits erste Handelsbeziehungen aufgebaut. Mittelfristig stehen sogenannte ´Hidden Champions` wie Chile bereit, die über passende wirtschaftliche und regulatorische Rahmenbedingungen verfügen, um PtX-Projekte schnell zu entwickeln. Auch Länder wie Australien, Marokko und Saudi-Arabien verfügen über ausreichend Ressourcen, um zur Diversifizierung des Marktes beitragen.
Voraussetzung für einen internationalen PtX-Markt ist die Weiterentwicklung der Technologie und eine schrittweise Skalierung, wodurch sich eine erhebliche Kostenreduktion realisieren ließe. Dies schließt auch größere Demonstrationsvorhaben und Erprobungen in Reallaboren und Modellregionen mit ein.
Der Weltenergierat - Deutschland ist bereits zum vierten Mal als Partner auf der E-world in Essen präsent und stellt in seinem Programm Best Practices aus den verschiedenen Sektoren vor.
So gibt zum Beispiel Dr. Arthur Heberle, Deputy Vice President BU New Products & Innovation bei der Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe GmbH gibt einen Überblick zu den verschiedenen Power-to-X Technologien, also die verschiedenen synthetischen Energieträger und deren Anwendungsfelder. Einen Einblick in die Anwendungsbereiche und Pilotprojekte im Automobilsektor und dem dortigen Einsatz von synthetischen Kraftstoffen wirft Dr. Thomas Schwarz, Head of Government Affairs von der Audi AG.
Das Programm des Weltenergierat – Deutschland runden Start-up Pitches mit innovativen Gründern ab.
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